Obermesopotamien

DFG Projekt: Die Prähistorische Gesellschaft Obermesopotamiens und ihre Subsistenz

In Vorderasien fand der Übergang von Jäger- und Sammlergesellschaften zur bäuerlichen Lebensweise unmittelbar nach dem Ende der Eiszeit im 10. Jt. v. Chr. und damit früher als in anderen Regionen der Welt statt. Als elementar gilt seit langem die Frage nach den Gründen für den Wechsel vom Wildbeutertum zur Landwirtschaft.

Bei der Suche nach einer Antwort rückt die Landschaft Obermesopotamiens mit dem hier gelegenen Göbekli Tepe zunehmend in den Vordergrund. Der ins 10. und 9. Jt. v. Chr. datierende und zum größten Teil aus megalithischen Monumenten bestehende Ruinenhügel diente offenbar einer großräumig vernetzten, jägerischen Bevölkerung als rituelles Zentrum und als Kommunikationsplattform. Die Hypothese, dass die „Kultgemeinschaft“ des Göbekli Tepe mit ihrer Möglichkleit zur schnellen Verbreitung von Innovationen gleichsam als Motor bei der Entstehung nahrungsproduzierender Lebensweisen wirkte, gilt es in der weiteren archäologischen Erforschung dieses Platzes zu überprüfen.

Biogene Überreste sind Teil des Schlüssels zum Verständnis der kausalen Zusammenhänge dieses Wandels. Ihre archäozoologische und molekularbiologische Analyse verspricht weitrechende Aufschlüsse, die zumindest für die Region Obermesopotamiens eine verlässliche Antwort auf die Frage „Warum die Menschen Bauern wurden“ ermöglichen werden.

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