OssoBook
Die Staatssammlung für Paläoanatomie München hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Informatik der Ludwig-Maximilians-Universität eine Software zur Speicherung und Auswertung osteologischer Daten entwickelt. Die Datenbanksoftware xBook ist spezialisiert auf die Anforderungen archäologischer und bioarchäologischer Arbeitsabläufe und wird in der Paläoanatomie als OssoBook eingesetzt eingesetzt. Vergleichbare xBooks wurden für die Archäologie (ArchaeoBook), Anthropologie (AnthroBook) und Ausgrabungen (ExcaBook) entwickelt bzw. sind noch in der Entwicklung.
Das Schema des Datenbank-Framework beruht auf der Anleitung zur standardisierten Dokumentation der Staatssammlungen für Paläoanatomie München. Daten werden über eine grafische Benutzeroberfläche eingepflegt, die zusätzliche Informationen und Hilfestellungen zu den einzelnen Eingabefeldern anzeigt. Die Software bietet Eingabefelder zu den archäologischen Angaben des Fundes (Lokalisation, Stratigraphie, relative und absolute Datierung u.a.), zu archäozoologischen Basisdaten (Tierart, Skelettelement, Knochenteil, Alters- und Geschlechtsbestimmung, Zahnstatus, Osteometrie, Pathologien u.a.). Auch Informationen zu Taphonomie (Erhaltungszustand, Schnittspuren, Brandspuren etc.), DNA- und Isotopenbeprobung können festgehalten werden. In der Projektübersicht können außerdem Kontaktdaten der bearbeitenden Wissenschaftler:innen hinterlegt werden. Mittlerweile sind auch erste Analysetools integriert. Die Daten können in einer csv-Datei exportiert werden.
Die Daten werden zunächst in lokalen Datenbanken erfasst und können später auf einem globalen Server synchronisiert werden. Dadurch können paläoanatomische Daten weltweit geteilt werden, um komplexe Analysen zu ermöglichen. Die Freigabe von Lese- und Schreibrechten kann für jedes Projekt individuell definiert werden, so dass z.B. eine global zugängliche Datenbank nur von ausgewählten Personen bearbeitet werden kann.
Weitere Info: xBook-Framework für (bio)archäologische Daten